DR-Baureihe E 18 gehört zu den schnellsten deutschen E-Loks

DR-Baureihe E 18 - Fertigung in 2 Etappen

Die E-Lok der BR E 18 wurde durch den Hersteller AEG in Hennigsdorf entwickelt und bis 1939 in 53 Exemplaren als E 18 01 – 44 und 045 – 053 ausgeliefert. Eine weitere Serie von 29 Lokomotiven, die als E 18 054 – 092 vorgesehen waren, wurde wegen des Krieges storniert. Die Lokomotiven zählten zu ihrer Zeit mit einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h zu den schnellsten schienengebundenen Elektrofahrzeugen im deutschsprachigen Raum. Für ihre Schnelligkeit wurde die DR-Baureihe E 18 auf der Weltausstellung 1937 in Paris mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Sie war von AEG ursprünglich für den schweren Schnellzugdienst auf der Strecke München – Berlin entwickelt worden, deren Elektrifizierung jedoch kriegsbedingt nur teilweise ausgeführt wurde.

Details zur DR-Baureihe E 18

Hersteller: AEG
Gesamtlänge: 16.920 mm
Nummerierung: E 18 01-053
DB: 118 002-:-055
DR: 218 019, 031
ÖBB: 1118.01
E 18 054-055
DB: 118 054-055
E 18 201-208
ÖBB: 1018.01-:-08
Gewicht: 108,5 t 110,0 t
Baujahre: 1935−1939 1954−1955 1938/1939
Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h 130 km/h
Ausmusterung: 1984 (DB) 1991 (DR) 1984 (DB) ÖBB 1992 / 2001 (ÖBB)
Antrieb:Federtopf
Fahrmotoren: 4
Stromsystem: 15 kV 16 2/3Hz AC
Anzahl: 55 2 8
Leistung:2840 kW3340 kW
Anfahrzugkraft: 206 kN 220 kN
Zugsicherung:Sifa
ZugbeeinflussungIndusi
Bremse: Druckluftbremse HikssbrmZ (Hik-GPR mZ),
zweiseitiges Abbremsen der
Treib- und Laufachsen
Ab 1979: KE-GPR mZ
Achsformel: 1'Do1'
Wissenswertes
Die E-Lok DR-Baureihe E 18 gehört zu den Loks mit der Achsfolge 1'Do1'. Bei der Achsfolge 1'Do1' sind je vier einzeln angetriebene Radsätze im Hauptrahmen mit je einen Laufachsdrehgestell vorn und hinten angeordnet.

Mehr Wissenswertes

Mit einer Stundenleistung von 3.040 kW und eine Dauerleistung von 2.840 kW (die österreichische E 18.2 sogar 3340 kW) gehörte sie auch zu den leistungsstärksten Einrahmenlokomotiven der damaligen Zeit. Die BBÖ entschloss sich 1937, für den Schnellzugdienst auf der zu elektrifizierenden Westbahn Wien – Salzburg die E 18 in etwas abgewandelter Form als Reihe 1870 zu beschaffen. Nach der Annexion Österreichs wurde die Konstruktion durch die DRB nochmals angepasst und die 8 Lokomotiven von der Wiener Lokfabrik, AEG-Union und ÖSSW gebaut und als E 18 201 – 208 in Dienst gestellt.

Einsatz in Süddeutschland

Die Lokomotiven waren in allen elektrifizierten Netzen (Süddeutschland, Mitteldeutschland, Schlesien) und ab 1938 auch in Österreich beheimatet. Die schlesischen Lokomotiven (E 18 10 – 17) wurden bis auf E 18 15, die bei einem Unfall Totalschaden erlitt, wurden Anfang 1945 nach Bayern evakuiert.

Verbleib bei Kriegsende

Süddeutschland

Nach Kriegsende befanden sich im süddeutschen Bereich 36 Lokomotiven, davon 17 schwer beschädigte. Die DR-West musterte davon 4 aus (E 18 01, 03, 07 und 38), setzte aber letztlich die E 18 03 und 38 sowie die anderen 15 Lokomotiven wieder instand, was einem Neubau gleich kam. Außerdem waren vier Lokomotiven vorhanden, die wegen Kriegsschaäden bereits bis Kriegsende ausgemustert waren. 1953/54 erwarb die DB von der DR fünf Lokomotiven (E 18 24, 28, 34, 44 und 048), die diese von der Sowjetunion zurückgekauft hatte. 1954/55 wurden für die DB noch zwei Lokomotiven als E 18 054 und 055 nachgebaut, deren mechanischer Teil von Krupp und der elektrische Teil von AEG geliefert wurden. Damit hatte die DB 41 Lokomotiven im Bestand. Bei der DB erhielten die Lokomotiven im Jahre 1968 die EDV-gerechte Baureihenbezeichnung „118“. Die Loks waren bis 1984 vor allem in ihrem angestammten Einsatzgebiet Bayern im Einsatz.

Mitteldeutschland

In Mitteldeutschland verblieben bei Kriegsende 11 Lokomotiven, davon 6 schwer beschädigte Loks zur Reparatur im AEG-Werk (später LEW) Hennigsdorf. Die übrigen fünf Lokomotiven mussten 1946 als Reparationsleistung in die UdSSR abgegeben werden und wurden nach ihrer Rückkehr an die DB gegen Fahrleitungsstoffe und Dampflokersatzteile abgegeben. Von den vorhandenen 6 schwer beschädigten Lokomotiven, die mittlerweile nach Velten ausgelagert waren, konnten drei Loks bis 1961 wieder aufgebaut werden: E 18 19, 31 und 43 (als E 18 40“). Die übrigen wurden ausgemustert. Bei der DR waren die Loks anfangs im Schnellzugdienst eingesetzt, aber bald erkannte die damalige „Fahrzeug-Versuchs-Anstalt Halle“ (später VES-M), die Potenziale der E 18 und nutzte sie zur Fahrzeugerprobung bei höheren Geschwindigkeiten. Schließlich wurden sie 1969 durch Änderung der Getriebeübersetzung für eine Geschwindigkeit von 180 km/h ertüchtigt. Die E 18 40 erlitt bei der Abnahmefahrt nach diesem Umbau einen Unfall und wurde ausgemustert. Dafür wurde 1970 noch die eigentlich nicht vorgesehene DR-Baureihe E 18 31 umgebaut. Die beiden Loks wurden hauptsächlich für Sonderzwecke, gelegentlich aber auch im Plandienst eingesetzt, sie schieden erst nach 1990 aus, sie bleiben beide erhalten.

Österreich

In Österreich, bzw. bei der Österreichischen Bundesbahn, verblieben die E 18 201-208 (die als 1018.01-05 und 06-08 umgezeichnet wurden) und die beiden DRB-Lokomotiven E 18 42 und 046, davon die E 18 206 und 046 mit schwersten Schäden. Die E 18 046 wurde mit elektrischen Teilen der E 18.2 wieder aufgebaut und als 1018.101 in Dienst gestellt. Die E 18 42 erhielt die ÖBB-Nummer 1118.01. Mitte der 1960er Jahre wurden alle 1018/1118 grundlegend überholt und auf äußerlich verändert. 1018.101 wurde bereits 1980 auf Grund ihres Einzelgängerdaseins ausgemustert, 1986/87 folgten 1018.01, 03 und 1118. 01. Die übrigen leisteten in der Zfl. Linz Dienst bis 1992, die 1018.05 wurde ÖBB-Nostalgielok.