Die Lokomotiven der Baureihe 05 waren für hohe Reisegeschwindigkeiten vorgesehen und gehören somit in die Kategorie Schnellzuglokomotiven. Von der Dampflok BR 05 existierten nur Einzelstücke – drei Lokomotiven in zwei Grundformen – und entsprachen weitgehend der Einheitsdampflokomotive. Die Dampflok BR 05 002 stellte 1936 einen Weltrekord mit einer Geschwindigkeit von 200,4 km/h auf und blieb damit die schnellste Dampflok deutschlands.

Details zur Dampflok BR 05


Hersteller: Borsig
Gesamtlänge: 26 265 mm (05 001 und 002) 27 000 mm (05 003)
Nummerierung: 05 001 - 003
Gewicht: 129,5 t
Baujahre: 1935 & 1937
Höchst-
geschwindigkeit:
175 km/h
Ausmusterung: 1958
Brennstoff-
vorrat:
10 t Steinkohle, 12 t Steinkohlestaub
Wasservorrat: 37 & 35 m³
Anzahl: 3
Leistung: 2500 kW / 2544 kW
Kessel-
überdruck:
20 bar (1950 auf 16 bar reduziert)
Wissenswertes
Die Dampflok BR 05 gehört zur Bauart 2'C 2' h3. Sie verfügen über drei gekuppelte Treibradsätze im Hauptrahmen, sowie einem beweglichen 2-Achs-Laufdrehgestell vorn und einem 2-Achs-Laufdrehgestell hinten. Die Dampfart ist Heißdampf und die Maschine 3 Zylinder.

Mehr Wissenswertes

Einsatzgebiete der Dampflok BR 05 vor dem 2. Weltkrieg

Die Dampflok BR 05 001 und 05 002 wurden 1935 und die Dampflok BR 05 003 1937 von der Firma Borsig in Berlin-Tegel hergestellt. Das besondere an dieser Baureihe ist die Stromlinienverkleidung, die für das erzielen höherer Geschwindigkeiten verbaut wurde. Ab 1936 erfolgte der planmäßige Einsatz der 05 001 und 05 002 zwischen Berlin und Hamburg. Stationirt waren diese Loks im Bw Hamburg-Altona. Die Fahrzeit zwischen Berlin Lehrter Bhf und Hamburg Hbf betrug, bei Bespannung und einer Geschwindigkeit von 145 km/h, 145 bis 151 Minuten. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden die schnelleren FD-Züge eingestellt und die Loks im allgemeinen Schnellzugdienst eingesetzt. Bei der Lok 05 002 wurde im November 1941, und an Lok 05 001 im Mai 1942 die Stromlinienverkleidung im Bereich des Triebwerks teilweise entfernt. Lok 05 001 stieß am 02. März 1943 im Bahnhof Ashausen mit einer Rangierlok zusammen und stürzte um, wurde aber wieder instand gesetzt.

Die Lok 05 003 wurde weiterhin zu Erprobungszwecken genutzt. Bei dieser Lok wurde das Führerhaus vorn angeordnet, um eine bessere Streckensicht zu gewährleisten. Um dieses vorhaben umzusetzen, wurde die gesamte Lok gedreht. Die Lok lief mit dem Stehkessel voraus und wurde mit Steinkohlenstaub befeuert. Dies bewährte sich jedoch nicht, sodass der Steinkohlestaub unvollständig verbrannte und sich als Schlacke an der Rohrwand bzw. in den Racuhrohren ablagerte. Ende 1944 baute man die Maschine auf normale Steinkohlefeuerung um und sie lief fortan mit Rauchkammer voraus. Die Stromlienienverkleidung wurde gänzlich entfernt und die Lok am 14. Februar 1945 in Hennigsdorf abgeliefert. Bis zum 01. März 1945 legte die 05 003 für das Bw Hamburg-Altona nur 503 Kilometer zurück.

Einsatz und Verbleib der Baureihe 05 nach dem 2. Weltkrieg

Nach Kriegsende war die 05 003 für das Bw Hamm in Betrieb. Die Lokomotiven 05 001 und 05 002 wurden nach Kriegsende vorerst von der Ausbesserung zurückgestellt, ehe sie im April 1950 zur Firma Krauss-Maffei überstellt und instand gesetzt wurden. Dabei wurden auch die Reste der Verkleidung entfernt und die Maschinen wieder in Dienst gestellt. Die 05 002 und 05 003 sind 1958 ausgemustert und bis 1960 verschrottet worden. Die Lok 05 001 blieb von der Verschrottung verschont. Lok 05 001 erhielt im Ausbesserungswerk Weiden ihre Stromlinienverkleidung zurück und steht seit 1963 im Verkehrsmuseum Nürnberg.