Die Dampflok BR 55, auch als Preußische G 7 bezeichnet, eist eine vierfach gekuppelte Güterzuglok der Preußischen Staatsbahnen. Sie wurde 1893 als erstes von der Firma Stettiner Maschinenbau AG Vulcan und später von anderen großen preußischen Lokomotivherstellern gebaut. Der Kessel der Dampflok BR 55 wurde von der preußischen G 5 übernommen.

Details zur Dampflok BR 55









Hersteller: Vulcan u.a.
Gesamtlänge: 16613 mm
Nummerierung:
BR 55001–660, 661–674, 681–683
BR 550-6(preuß. G71)
BR 557-15(preuß. G72)
BR 5516-22(preuß G8) 55.2 (DR)
BR 5523-24(preuß. G9)
BR 5525-58(preuß. G81) 055 (DB) 55.25-72 (DR)
BR 5559(pfälz. G5)
BR 5560(sächs. I V)
Gewicht: 52,6 t
Baujahre: 1893 - 1917
Höchst-
geschwindigkeit:
50 km/h
Ausmusterung: 1966
Brennstoff-
vorrat:
Steinkohle
Wasservorrat: 12.0 /
16.5 m³
Anzahl: 1202
Leistung: 485 kW / 660 PSi
Kessel-
überdruck:
12 bar
Wissenswertes
Die Dampflok BR 55 wurde mit der Achsformel D n2 gebaut. Sie enthält vier angetriebene Achsen im Hauptrahmen, die Dampfart ist Nassdampf und sie verfügt über 2 Zylinder.

Mehr Wissenswertes

Preußische G 7 - Geschichte und Verbleib

Die Lokomotiven der Baureihe 55 waren überwiegend im schweren Güterverkehr, vor allem auf steigungsreichen Strecken, im Einsatz. Auf Grund dieses Einsatzgebietes gingen viele Loks der Baureihe 55 an die westdeutschen und schlesischen Direktionen. Insgesamt wurden bis 1909 1002 Exemplare an die Preußischen Staatsbahnen ausgeliefert. In den Jahren 1916/1917 wurden weitere 200 BR 55 gebaut, die für den militärischen Einsatz benötigt wurden. Die k. u. k. Heeresbahn Österreich besaß ab 1916 35 G 7, BR 55, die auf den umgespurten russischen Linien eingesetzt wurden. 1898 beschaffte sich die Lübeck-Büchener Eisenbahn drei G 7, gebaut von der Firma Schwartzkopff.

Nach dem 1. Weltkrieg wurden 142 Lokomotiven als Reparation an die PKP abgegeben. Auch Frankreich erhielt immerhin 103 Exemplare der G 7, infolge der Regelung des Waffenstillstandes.

1923 übernahm die Deutsche Reichsbahn 680 Lokomotiven und zeichnete sie 1925 in 55 001-660 um. 13 BR 55 kamen 1935 von den Eisenbahnen des Staatsgebietes und eine aus Frankreich als 55 661-673 und 55 674 in den Bestand der DR. Die drei BR 55 von der Lübeck-Büchener Eisenbahn erhielten 1938 die Nummern 55 681-683.

Im 2. Weltkrieg wurden 105 Lokomotiven von der PKP in den Bestand der Deutschen Reichsbahn übernommen. Sie wurden mit Nummern bereits ausgemusterter Maschinen versehen. Aus Litauen wurden G 7 als 55 274 und 55 691-694 eingeordnet.

Nach Ende des 2. Weltkrieges wurden die BR 55 nur noch im Rangierdienst eingesetzt und bis 1957 ausgemustert. Bei der Deutschen Reichsbahn wurden die letzten BR 55 erst 1966 ausgemustert. Die Dampflok BR 55 669 wurde 1964 ausgemustert und steht seitdem im Verkehrsmuseum in Dresden.